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Esdaile Zustand

Benannt ist dieser Trancezustand nach James Esdaile, einem schottischen Chirurgen. Diesem soll es Mitte des 19. Jahrhunderts gelungen sein, Patienten in Indien das Schmerzempfinden zu nehmen.

In der Hypnose Ausbildung lernen die Teilnehmer, wie sie ihre Klienten gezielt in verschiedene Tiefen des Trancezustandes versetzen und gezielt wieder daraus zurückholen. Dazu gehört auch das Führen in den Esdaile Zustand, welcher zu den tiefsten Stadien in der Hypnose überhaupt zählt. Deshalb wird dieser zustand oftmals auch als hypnotisches Koma bezeichnet. Auch das hat einen Grund: Denn es gibt Menschen, die unter Hypnose ohne Zutun des Hypnotiseurs automatisch in diesen Zustand gehen. Deshalb lernen die Teilnehmer in der Hypnose Ausbildung auch, diesen Zustand zur erkennen und am Ende der Sitzung daraus zurückführen zu können.

Hintergründe zum Esdaile Zustand

Benannt ist dieser Trancezustand nach James Esdaile, einem schottischen Chirurgen. Diesem soll es Mitte des 19. Jahrhunderts gelungen sein, Patienten in Indien das Schmerzempfinden zu nehmen. Er selbst sprach von rund 300 größeren Operationen, bei welchen die Betäubung ausschließlich durch induzierte Trancezustände erfolgt sein soll.

Charakteristisch für den Esdaile Zustand ist Schmerzunempfindlichkeit, oft in Verbindung mit Unempfindlichkeit gegenüber Berührungen. So mancher Patient schätzt dieses Methode der Betäubung, weil sie komplett frei von Nebenwirkungen ist. Hinzu kommt ein weiterer Prozess: Der Hypnotiseur kann währenddessen durch die Arbeit im Unterbewusstsein den Heilungsprozess und selbst andere Aspekte positiv fördern und unterstützen.

Der Esdaile Zustand: ein Problem?

Bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts standen Showhypnotiseure oftmals vor einem gewaltigen Problem: Sie hatten Teilnehmer versehentlich in den Esdaile Zustand geführt. Weil ihnen aber eine fundierte Hypnose Ausbildung gefehlt hatte, konnten die Hypnotiseure das weder erkennen noch ihre Teilnehmer gezielt wieder zurückführen. Sie konnten also nur abwarten, bis sich der Zustand von selbst auflöste. Auf die Zuschauer wirkte das aber, als seien die Hypnotisierten in ein Koma gefallen, weil sie nicht mehr auf die Anweisungen reagierten. Einige Sowhypnotiseure aus jener Zeit landeten deshalb sogar im Gefängnis und wurden erst frei gelassen, nachdem die Hypnotisierten wieder von selbst in den Wachzustand zurückgekommen waren.

Der Esdaile Zustand wird Teil der Hypnose Ausbildung

Dem US-amerikanischen Hypnotiseur Dave Elman ist es zu verdanken, dass der Esdaile Zustand heute Teil der Hypnose Ausbildung ist. Dieser hatte in den 1950er Jahren ein Verfahren entwickelt, um Menschen gezielt in den Esdaile Zustand zu versetzen und auch problemlos wieder zurückzuführen. Auch er nutze diesen tiefen Hypnosezustand zur Betäubung bei Operationen und Geburten. Für die therapeutische Arbeit wurde diese Tiefenhypnose dennoch lange nicht genutzt, weil die Betroffenen Suggestionen nur bedingt annehmen und auch eine Kommunikation zwischen Hypnotiseur und Hypnotisiertem nicht möglich erschien. Das änderte sich erst, nachdem Ines Simpson das Simpson Protocol entwickelt hatte.

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