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Warum Hoffnung auch eine dunkle Seite hat

Hoffnung bedeutet für den Psychologen und Psychotherapeuten Tobias Kube den Wunsch, dass sich alles zum Guten wenden wird, auch wenn die Situation aktuell völlig unsicher ist. Zu diesem Thema forscht er auch an der Universität Koblenz-Landau. Dabei unterscheidet er zwischen verschiedenen Arten von Hoffnung:

Die Hoffnung darauf, dass es bald besser wird, hilft dem Menschen durch so manche Krise. Dabei ist die Hoffnung umso stärker, je düsterer die Aussichten sind, wie die angehenden Therapeuten in der Hypnose Ausbildung erfahren. Bei ihren Klienten müssen sie allerdings mit der entsprechenden Vorsicht zu Werke gehen. Denn wenn sie die Grenzen der Hoffnung überschreiten, schaden sie ihren Klienten mehr als sie nutzen. In der Hypnose Ausbildung lernen sie also auch, mit dem entsprechenden Fingerspitzengefühl zu Werke gehen.

Was ist Hoffnung?

Definiert wird Hoffnung als zuversichtliche innerliche Ausrichtung, die mit einer positiven Erwartungshaltung gepaart ist, allerdings ohne dass es eine Gewissheit dafür gibt, dass das gewünschte Ereignis auch wirklich eintritt. Vernünftig eingesetzt wirkt die Hoffnung in Krisenzeiten regelrecht wie eine Superkraft, weil sie dafür sorgt, dass die Betroffenen nicht aufgeben – und wenn es noch so lange dauert. Die Hoffnung gibt den Menschen also die Kraft durchzuhalten.

Wer hofft, vertraut auf das Gute

Hoffnung bedeutet für den Psychologen und Psychotherapeuten Tobias Kube den Wunsch, dass sich alles zum Guten wenden wird, auch wenn die Situation aktuell völlig unsicher ist. Zu diesem Thema forscht er auch an der Universität Koblenz-Landau. Dabei unterscheidet er zwischen verschiedenen Arten von Hoffnung:

  1. die realistische Hoffnung, die sich auf eine ganz konkrete Situation bezieht
  2. Die transzendente Hoffnung, also eine allgemeine Zuversicht bezüglich der Zukunft

Eine Unterscheidung zwischen verschiedenen Arten von Hoffnung trifft der Mediziner Giovanni Maio, der an der Freiburger Albert-Ludwigs-Universität tätig ist, nicht. Für ihn ist Hoffnung vielmehr ein positives Verhältnis dazu, dass die Zukunft nicht absehbar ist. Diese Fähigkeit bedeutet für ihn auch, dass die Menschen offen für die Zukunft sind und Möglichkeiten erkennen, die verborgen blieben, wenn sie die Zuversicht nicht hätten. Seiner Meinung nach ist es also wichtig, Hoffnung von Wunschträumen und Erwartung abzugrenzen.

Hoffnung als Motivator

Auch wenn sich ihre Definitionen von Hoffnung unterscheiden, so sind sich die beiden Forscher einig, dass der Mensch Hoffnung braucht, weil sie zwei wichtige Funktionen erfüllt: Sie Motiviert einen Menschen und gibt den Menschen die Fähigkeit, offen durch das Leben zu gehen.

Die Zuversicht ist umso stärker, je größer die Krise ist

Feststellen lässt sich, dass die Hoffnung besonders groß ist, wenn die Unsicherheiten ihr maximales Level erreicht wird. Es geht für die Betroffenen in diesen Momenten also um etwas Existenzielles.

Mehr Schaden als Nutzen

Bei Hoffnung handelt es sich allerdings um ein ambivalentes Phänomen. Denn einerseits spendet ihre Wirkung Kraft, andererseits kann Hoffnung aber auch Schaden anrichten. So macht die Hoffnung den Betroffenen verletzlich. Leidet ein Mensch beispielsweise an einer schweren Krankheit und hofft darauf, trotzdem einen Spaziergang unternehmen zu können, geht damit auch das Risiko ein, dass er erschöpft aufgeben muss. Diese Verletzlichkeit ist umso größer, je wichtiger einem Menschen sein Ziel ist. Bewahrheitet sich eine existenzielle Hoffnung nicht, wird der Betroffene davon also sehr empfindlich getroffen.

Eine weitere Schattenseite der Hoffnung besteht darin, dass sie den Menschen zur Passivität verführt. Dadurch läuft der Mensch Gefahr, dass eine Katastrophe, die droht, sich von selbst erledigt und er selbst trifft keine entsprechenden Vorkehrungen, um sie abzuwenden.

Davor können sich die Betroffenen aber schützen: Indem sie die eigene Situation zunächst umfassend betrachten und zu überlegen, worauf es sich zu hoffen lohnt. Schließlich sollte noch der individuelle Handlungsspielraum abgesteckt werden, weil die Betroffenen ihre Situation dann möglicherweise selbst zum Besseren wenden können.

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