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So trickst das Gehirn den Menschen aus

Die Wahrnehmung des Menschen ist ein äußerst komplexes Zusammenspiel, an welchem Sinnesreize und Nervensignale ebenso beteiligt sind wie die Verarbeitung dieser Signale, die im Gehirn erfolgt.

Neurale Zusammenhänge im menschlichen Gehirn stellen aus gutem Grund einen äußerst wichtigen Aspekt in der Hypnose Ausbildung dar. Denn so manches psychische Problem hat seine Ursache in einer Fehlfunktion der Nervenzellen und -bahnen oder bestehende Probleme können dadurch zumindest verstärkt werden. Ein klassisches Beispiel dafür ist das Farbsehen, wie die angehenden Therapeuten in ihrer Hypnose Ausbildung erfahren. Denn selbst wenn das Sehfeld zum größten Teil schwarzweiß ist, erscheint es dem Betroffenen noch bunt, wie nun auch experimentell bestätigt wurde. Die Kursteilnehmer erfahren in der Hypnose Ausbildung, dass das Gehirn des Menschen Farbigkeit vorgaukelt, wenn die Umgebung rund um das Sehzentrum komplett entfärbt ist. Warum das so ist, ist allerdings noch schleierhaft.

Was ist Wahrnehmung?

Die Wahrnehmung des Menschen ist ein äußerst komplexes Zusammenspiel, an welchem Sinnesreize und Nervensignale ebenso beteiligt sind wie die Verarbeitung dieser Signale, die im Gehirn erfolgt. Genau das ist auch der Grund, warum das Gehirn den Menschen in vielerlei Hinsicht trügen kann. So ist kein Mensch davor gefeit, einer optischen Täuschung aufzusitzen, weil das Gehirn Lücken, die im Sehfeld bestehen, ergänzt. Das kann sogar so weit gehen, dass ein Mensch halluziniert, also Dinge sieht, die gar nicht existieren.

Der Farbtest

Selbst bei so alltäglichen Dingen wie dem Sehen von Farben täuscht das Gehirn den Menschen, wie Michael Cohen zusammen mit einigen Kollegen am Amherst College im US-amerikanischen Massachusetts herausgefunden haben. Im Rahmen ihrer Studie ließen sie die Teilnehmer mit Hilfe von VR-Brillen unterschiedliche Welten erkunden. Die Bandbreite der virtuellen Welten reichte dabei von historischen Orten über Straßenfeste bis hin zu einem Symphoniekonzert. In die VR-Brillen waren Eyetracker eingebaut, sodass die Wissenschaftler der Blickrichtung der Studenten folgen konnten. So gelang es ihnen, festzustellen, was sich im Zentrum des Sehfeldes befand und was am Rande.

Für den eigentlichen Versuch wurde dann die Umgebung verändert: Farbig blieben nur noch jene Teile, welche von den Teilnehmern direkt angesehen wurden, ansonsten war die Szene vollständig entsättigt. Dabei wurde der Farbbereich Zug um Zug von 32 auf fünf Prozent des Sehfeldes verringert.

Teilnehmer bemerkten die Entfärbung nicht

Die meisten Studienteilnehmer hatten nicht einmal bemerkt, dass der Rand ihres Sehfeldes nur noch schwarzweiß war, wie die anschließende Befragung ergab. Hatte das zentrale Farbfeld noch eine Größe von 32,5 Grad, wurde die Entfärbung fast von niemandem bemerkt. Daraus schlossen die Forscher dass im Alltag die periphere Farbwahrnehmung äußerst mangelhaft ist.

Was ist der Grund?

Die Teilnehmer schafften es auch nicht, die Entfärbung am Rande ihres Sehfeldes zu bemerken, wenn sie bewusst darauf achteten, was auch die Forscher erstaunte. Denn eine Erklärung für dieses Phänomen konnten sie nicht finden. Denn die Netzhaut ist entsprechend ausgestattet, um Farben auch an der Peripherie wahrzunehmen. Die Forscher vermuten lediglich, dass diese Illusion mit der Aufmerksamkeit und der Fähigkeit des menschlichen Gehirns, bestehende Lücken aufzufüllen, zusammenhängt.

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