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Belohne dich mit Dingen, die dir wirklich guttun! 

Dass wir Menschen uns gerne wohlfühlen, liegt in unserer Natur. Denn die Evolution hat uns damit eine Karotte vor die Nase gehalten: Immer dann, wenn wir für uns selbst oder für die Gemeinschaft etwas Gutes tun, empfinden wir ein wohliges Gefühl. 

Dass wir Menschen uns gerne wohlfühlen, liegt in unserer Natur. Denn die Evolution hat uns damit eine Karotte vor die Nase gehalten: Immer dann, wenn wir für uns selbst oder für die Gemeinschaft etwas Gutes tun, empfinden wir ein wohliges Gefühl. 

Was allerdings den Auslöser für diese Wohlgefühle betrifft, sind wir alle ziemlich kreativ: Das kann das Gläschen Schnaps nach dem Essen oder die Zigarette zum Kaffee sein, die Shoppingtour oder die Beschäftigung mit dem Smartphone. Egal, was es ist - das Gehirn reagiert prompt und schüttet die Belohnung in biochemischer Form aus. Dabei spielt es keine Rolle, ob du eine Substanz konsumierst oder im Internet surfst, viel arbeitest, materielle Reichtümer anhäufst, die Meinung anderer Menschen übernimmst oder das eigene Ego pflegst. Wenn es um Wohlgefühle geht, so scheint die Anzahl der Möglichkeiten nahezu unbegrenzt zu sein!

In der richtigen Dosierung ist das völlig in Ordnung. Denn unser Belohnungssystem wird ja auch bei einem leckeren Essen oder einem Lob aktiviert. Dann fühlen wir uns gut, sind motiviert, zufrieden und freuen uns.

Problematisch wird es nur, wenn wir dieses gute Gefühl immer wieder haben wollen.

Unser Gehirn ist nämlich enorm lernfähig! In unserem Nervensystem sorgen Botenstoffe dafür, dass eine Information von einer Nervenzelle zur nächsten übertragen wird. Wenn wir ein Wohlgefühl oder einen Kick erleben, werden diese Stoffe in Form von Dopamin, Endorphinen oder Serotonin freigesetzt: Wir fühlen uns gut.

„Belohnen“ wir uns immer wieder auf diese Art, wird unser Gehirn mit Botenstoffen geflutet, und es lernt schnell: Diese Substanz oder dieses Verhalten ist ein wichtiger Reiz! Bleibt er aus, entsteht ein Belohnungsdefizit – um das zu vermeiden, wollen wir den Kick wieder haben, und am besten sogar noch mehr davon. Daraus entwickelt sich eine Abhängigkeit, die bis zur Sucht führen kann.

Und irgendwann spüren wir: Diese Art von Belohnung ist nur eine Ersatzbefriedigung. Sie tut nicht gut! 

Warum Abhängigkeit entsteht

Abhängigkeiten gibt es sehr viele im Leben. Und sie betreffen Bereiche, in denen wir sie gar nicht vermuten würden. Denn neben Alkohol, Zigaretten & Co gibt es eine Menge Verhaltensweisen, die diesen Effekt auslösen. 

Einer der häufigsten Auslöser ist Stress. Bei steigendem Stresspegel greifen wir gerne zu bewährten, schnellen Methoden, um ihn zu reduzieren. Aber auch das Gegenteil kann ein Brandbeschleuniger sein: die Langeweile. Das Belohnungssystem kann nämlich auch ins Spiel kommen, wenn wir keine sinnvolle Aufgabe haben oder uns nicht gebraucht fühlen. Auch Ängste spielen eine Rolle: Der Verlust von Kontrolle, Sicherheit und Verlässlichkeit kann dazu führen, dass diese Sicherheit im Aussen gesucht wird, etwa durch das Anhäufen materieller Dinge oder das Übernehmen von Expertenmeinungen. Auch bei fehlenden oder mangelnden sozialen Kontakten „belohnen“ wir uns gerne mit Dingen, die uns nicht wirklich glücklich machen. Doch wie kommt man aus dieser Spirale wieder heraus?

Den Automatismus unterbrechen

Wenn du dich von den kleinen oder auch grösseren Abhängigkeiten in deinem Leben trennen möchtest, ist es wichtig, den Automatismus in deinem Gehirn zu unterbrechen. Das geht am einfachsten, indem du dir neue Belohnungsziele setzt. Dazu solltest du dich aufmerksam beobachten und analysieren, in welchen Situationen du ein bestimmtes Verhalten zeigst. Wenn du bei Stress stets zur Zigarette greifst, kannst du üben, dich anders zu entspannen, zum Beispiel durch bewusstes Ausatmen. Wenn deine Shoppingtouren dein Konto überstrapazieren, kannst du überlegen, welche Dinge, die nichts kosten, dir wirklich guttun. Wenn du zu viel arbeitest, weil du dadurch Anerkennung und Wertschätzung erhältst, kannst du dich fragen, was du tun kannst, um dich selbst mehr wertzuschätzen (und es dann natürlich auch tun).     

Durch diese Übung werden nach und nach neue Pfade in deinem Gehirn angelegt. Auch Sport, Bewegung und Meditation verändern dein Gehirn und unterstützen dich dabei. Der Aufbau oder Ausbau sozialer Kontakte kann ebenfalls eine wichtige Hilfe sein. Im nächsten Schritt müssen die neuen Wege dann im Alltag angewandt werden.

Hier gilt: Sei geduldig mit dir und deinem Gehirn. Denn Lernprozesse verlaufen nicht linear, sondern sprunghaft: Selbst wenn du gerade nicht über ein Thema nachdenkst, arbeitet dein Unterbewusstsein präzise weiter. Und so stellt sich ein AHA-Erlebnis manchmal erst nach einiger Zeit ein. 

Diese Fragen können dir dabei helfen, dich von Abhängigkeiten zu befreien:

  • In welchen Situationen „belohne“ ich mich mit Dingen, die mir nicht wirklich guttun?
  • Worum geht es wirklich? Welcher wahre Wunsch steckt hinter meiner „Ersatzbefriedigung“?
  • Wie könnte ich mich stattdessen in dieser Situation belohnen? Was würde mir wirklich guttun?
  • Wie kann ich Stress oder Langeweile vermeiden (Entspannung, neues Hobby, soziale Kontakte…)?
  • Welche Ängste sollte ich mir einmal genauer anschauen?
  • Wie sieht mein Leben aus, wenn ich frei bin von diesen Abhängigkeiten? Was tue ich?

 

Ich wünsche dir viel Erfolg beim Entdecken neuer Freiheiten!

Dein Philippe

 

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